In[cube]ator
Professur für Entwerfen und Konstruieren II
Prof. M. Vaerst
Studentischer Wettbewerb
(1. Platz)
Vertiefungsentwurf Hochbau
(Note: 1,0)
Einzelprojekt
10. Fachsemester
Sommersemester 2019
Die Aufgabe dieses Entwurfs bestand in der Entwicklung eines Inkubators im Zentrum der Dresdner Neustadt.
Das hierzu von einer ortsansässigen Genossenschaftsbank zur Verfügung gestellte Grundstück zeichnet sich durch seine allseitige Bespielung durch die Umgebung aus, so wird es westlich vom Albertplatz, östlich von der historischen Bouché-Anlage und im Norden von der Bautzner Straße eingegrenzt. Im Süden in unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der derzeitige Hauptsitz der Genossenschaftsbank.
Bis 1950 befand sich auf diesem Gebiet das Alberttheater, dessen Höhenentwicklung als Fixpunkt für den hier aufgeführten Entwurf betrachtet wurde.
Der Entwurfsprozess wurde zunächst mit einer Analyse der Bewegungsströme in der unmittelbaren Umgebung vorgenommen, die sich direkt auf das Baugrundstück ausüben. Dazu wurden vor allem das Ankommen und der erste Blick auf das Grundstück aus verschiedenen Richtungen betrachtet, woraus die 5 Hauptblickpunkte entstanden.
Das Gebäude selbst basiert auf dem Bild des Zauberwürfels - des Rubik’s Cubes - welcher als Sinnbild für Problem und Problemlösung steht und damit verkörpert womit sich der Inkubator definiert - das Lösen von Problemen durch Arbeit in jede erdenkliche Richtung.
Die Kubatur der Würfels wurde zur Entwicklung der Gebäudestruktur zunächst auseinandergezogen, wodurch die prägende Fassadengestallt entstanden ist.
Im nächsten Schritt wurde sich mit der Platzfrage beschäftigt und zwei der expandierten Würfel hintereinander gesetzt. Der gewählte Versatz der zwei Gebäudeteile zueinander definiert das Grundstück und entwickelt eine klare Platzstruktur nach Norden, als Erweiterung der Bestandsplatzsituation am Fuß der Alauenstraße, und nach Süden in einem privateren Vorplatz über welchen auch die Anlieferung für das Gebäudes erfolgt. Der Höhenversatz, am historischen Theater orientiert, mit einer Abstufung zum Albertplatz hin ermöglicht es dem Betrachter aus der 5 Hauptblickpunkten heraus immer beide Gebäudeteile in Interaktion und Verbindung miteinander zu sehen - ganz im Sinne des Zusammenarbeitsgrundsatzes eines Inkubators.
Die Grünanlagen verbinden die Flächen des Albertplatz mit der Bouché-Anlage und bilden somit eine Grünzone aus.
Im Inneren wird das Gebäude nach seinem Öffentlichkeitsgrad gegliedert.
So befinden sich im Herzstück des Bauwerks - in dem Piktogramm auf dem unten zu sehenden Plan 7 rot dargestellt - im Erdgeschoss Empfangs- und Einzelhandelsflächen und auf den darüber lokalisierten 3 Geschossen verteilt, die Räumlichkeiten des Inkubators. Dazu zählen, die als einzelne Kuben eingestellten Labore, Ateliers, Werkstätten und Arbeitsräume, der sich um diese Kuben ziehende Co-Working Space und Ausstellungsraum, sowie die Gastronomie des Gebäudes. Dieser Raum kann von allen Besuchern frei begangen werden und ist damit die öffentlichste Zone im Entwurf. Durchbrüche in den Geschossdecken ermöglichen Blickachsen vertikal durch diese Zone - ein lockerer und fließender Raum wird ausgebildet, der sich in seiner Grundrissgliederung an die derzeitige Gestaltung der Bouché-Anlage anlehnt.
An den Seiten - in dem Piktogramm auf dem unten zu sehenden Plan 7 grau dargestellt - befinden sich nach Norden und Süden ausgerichtet halböffentliche Räumlichkeiten, wie der Multifunktionssaal, Einzelhandel, Verwaltungsräumlichkeiten und wichtigere Labore oder Ateliers.
Im Höheren der beiden Gebäudeteile befindet sich auf 3 weiteren Geschossen die privateste Zone des Komplexes.
Extern zu vermietende Büroflächen und Räumlichkeiten für die Genossenschaftsbank sind hier auf den unteren beiden Geschossen vorgesehen. Das oberste Geschoss bietet Platz für die Flächen des Boarding-House der Bank.
Die Dachfläche des flacheren Würfels wird zur Entfluchtung vorgesehen und wurden mit einer Aufenthaltsfläche ausgestattet. Die verbleibende Dachfläche des höheren Kubus biete sich zu Bestückung mit Solar- und Photovoltaikanlagen an, um einen Teil des Energieverbrauches des Gebäudes lokal aufzufangen.
Die ausgebildete Doppelfassade unterstützt die natürliche Durchlüftung des Gebäudes, womit im Bereich der Technik eingespart werden kann.
Auch bestünde die Möglichkeit eine Regenwasserzisterne auf dem Gelände unterzubringen um die Wasserversorgung der Anlage sicherzustellen.
Pläne zum studentischen Wettbewerb der TU Dresden und einer ortansässigen Genossenschaftsbank
Modellbilder