City Compartments
Professur für Urbanismus und Entwerfen
Prof. M. Humann
4. Hauptentwurf
Städtebau
(Note: 2,2)
Partnerprojekt
9. Fachsemester
Wintersemester 2018 | 2019
Das Konzept dieses Entwurfes wurde aus den im Bestand aufgefundenen Achsen, der sich über die Zeit entwickelten Ballungszonen und den Lärmeinflüssen auf und aus dem Gelände entwickelt.
Dabei sollten die bisher in Sackgassen endenden Wege zu Umgängen gefasst werden, die einen dynamischen Ablauf auf dem Gelände ermöglichen. Die bereits vorgefundene Hauptachse wurde im dem Zuge erhalten und ausgebaut, von ihr aus sind so 5 CITY COMPARTMENTS mit unterschiedlicher Nutzungsausrichtung zu erschließen.
Dieser Aufbau ist auf einen klassischen Zuggrundriss basiert - ein langer Gang zu einer Seite des Wagons, durch verschiedene Zustiege erschlossen, welcher dann zu einzelnen, in sich geschlossenen Abteilen führt, die von den Menschen, die in ihnen reisen, definiert werden.
So werden auch die CITY COMPARTMENTS - die Stadt Abteile - von den Nutzern definiert.
Die Freiraumgestaltung soll dieses System unterstützen und bietet dazu verschieden Grundlagen, welche von Nutzern, Besuchern und Anwohnern bespielt werden sollen.
Die Hauptachse beginnt und endet in Terrassen, die die Möglichkeit bieten das Gelände zu überblicken. Unter ihnen befinden sich Mobilitätshubs in Form von großen Farradgaragen, die sowohl das Gelände selbst, als auch das umliegende Kiez bedienen sollen. Treppen führen von den Terrassen aus auf die Hauptachse, welche die einzelnen Compartments erschließt.
Das städtische Compartement, am nächsten zur Warschauer Straße gelegen, wurde aus ineinander verschachtelten Gebäuden ausgebildet. Die dabei entstehenden Plätze sollen als eine Leinwand für die Nutzer verstanden werden, der als gemeinsamer Aufenthalts- und Kommunikationsbereich dient, und von Ihnen aktiv definiert werden. Dazu wurde das Quartier in einer monochromen Art und Weise - aus einem roten Backstein - ausgebildet, damit die Bespielung im Vordergrund steht und nicht die Bebauung. Die Hauptnutzung der Gebäudestrukturen soll sich hier aus einem Gefüge von Büros, Start-ups und verschiedenem Kleingewerbe, sowie Galerien und ausgewählten Boutiquen zusammensetzten. Ein Café ist im Zentrum des Gefüges angedacht, was auch als Ballungspunkt im Gebiet selbst zu verstehen sein soll.
Das Freizeit-Compartment catert zu Familien und dem jugendlichen Teil der Gesellschaft und soll neben Spielflächen auch Arbeitsflächen für Studenten, sowie Schüler schaffen und ein Breites Angebot an Jugendarbeit und Freizeitangeboten darbieten. Im am nächsten zu Hauptachse gelegenen Hallengebäude, welches den nördlichen Teil des Compartments definiert, ist ein Indoorspielplatz oder Ähnliches angedacht. Als Pendant zu diesem befindet sich in den südlichen zwei Dritteln der Compartmentfläche eine freie Spiellandschaft, von zwei Gebäudeklammern eingefasst, die sich zwischen die Bebauung zieht und mit ihr interagieren soll. Die Gebäudezugänge sollen sich unter offenen Gründächern befinden und damit auch Schattenpunkte für die Spiellandschaft schaffen. Die hügelige Bodenstruktur aus Tartan bietet die Möglichkeit Zonen im Compartment zu schaffen, welche frei miteinander interagieren können.
Im Patchwork-Compartment werden vorgefundene Strukturen rund um die Skatehalle und den Kletterkegel durch einen Community Garden und verschiedene Grün- und Terrassenflächen ergänzt. Die Nutzungen die jetzt im Kulturellen-L zu finden sind sollen hier geballt werden und durch eine Markthalle und verschiedene Cafés strategische ergänzt werden.
Der nachfolgende Park dient als Ruhepol auf dem Gelände, in dem man sich für seine Mittagspause, einen Spaziergang oder auf der Hunderunde aufhält. Die Grünfläche wurde um Sitzhöhe angehoben und bietet so die Möglichkeit sich auf den, durch die eigeschnittenen Wege entstehenden, Schollen zu setzten und die Atmosphäre in dem Birkenwäldchen zu genießen. Gleichzeitig bietet der Baumbestand einen gewissen Schallschutz für das nachfolgende Compartment.
Das Wohn-Compartnent basiert auf einer Blockrandstruktur und zeichnet sich durch einen Quartiersplatz in Inneren für die Anwohner aus. Hier ist neben einer Zone für Grillen und Spielen auch wieder eine um Sitzhöhe angehobene Grünfläche zu finden, auf welcher sich Terrassen befinden - eine Zone zum entspannen und Kommunizieren. Die Gebäudestruktur ist vom Hauptweg des Compartments erschlossen und orientiert sich zum Innenhof mit großen umlaufenden Balkonen.
Um jedes Compartment ist eine breitere Erschließung gelegt - der Hauptweg - die der Anlieferung dient und von welcher zumeist auch die gesetzte Bebauung erschlossen wird.
Gefasst werden die CITY COMPARTMENTS von einer Framebebauung, welche sich in der Höhe von der „füllenden“ Bebauung absetzt und ähnliche Nutzungen, wie sie auch in den Compartments zu finden sind besetzt wurden. So befinden sich im Frame des städtischen Compartments eher Büro- und Gewerbenutzung und im Wohn-Compartment Apartments oder ähnliches. Der Frame dient auch als Schallschutzanlage für das Gelände gegenüber den Bahnschienen, ist jedoch zwischen den Compartments an einzelnen Stellen geöffnet um eine sekundäre Erschließung zwischen Ihnen zu ermöglichen.
Der Bodenbelag auf dem Gelände greift die Entwurfsidee noch einmal auf, so ist jedes Compartment, sowie der Frame mit einem abgesetzten Bodenbelag versehen, lediglich das Patchwork-Compartment setzt sich aus verschiedenen Strukturen zusammen.
Im oberen Teil des Geländes, wird die Bestandsbebauung erhalten und um sie herum um Sitzhöhe angehobene Grünflächen angelegt, die eine gewisse Privatsphäre kreieren und somit die Zone von der Hauptachse angliedern. Auch hier besteht die Möglichkeit sich zu setzten und einen Moment inne zu halten. Um den Bestand werden Terrassen für die Nutzer angelegt.
Der Baumbestand wird vereinzelt ergänzt.
Pläne zum Entwurf RAW - City Compartments